Das bin ich




Ich heiße Christin Trommer und bin zur Zeit 22 Jahre alt. Am 19.8. werde ich während meines Wegs auf dem Jakobsweg 23 Jahre alt. Ursprünglich stamme ich aus Chemnitz. Jedoch bin ich vor knapp zwei Jahren nach Rudolstadt gezogen. Hier arbeite ich am Theater als Souffleuse, Regieassistentin und Inspizientin. Außerdem arbeite ich mit den älteren Spielern des Theaterjugendclubs. Nächste Spielzeit gehen wir gemeinsam Büchners Stoff "Leonce und Lena" an.

Nun möchte ich ein paar Fragen beantworten, die mir immer wieder gestellt werden und mich noch etwas besser vorstellen:

Wie bist du zum Theater gekommen?
Ich habe im Kindergarten meine erste Rolle gespielt, die Hexe in "Hänsel und Gretel". Meine Mutter würde sagen, eine Rolle die mir damals gut gelegen hat. Wir waren mit der Grundschule öfter im Puppentheater, aber als Kind fand ich: Das ist eine riesengroße "Kinderverarsche". Danach wollte ich von Theater lange nichts wissen. Erst in der 10. Klasse entdeckte ich meine Liebe zu Theater wieder, als ich in die Schultheatergruppe eintrat. In den nächsten 3 Jahren meiner Schullaufzeit spielte ich in "Dogville" von Lars von Trier, "Der tollste Tag" von Peter Turrini und zum Abschluss Viola und Sebastian in "Was ihr wollt" von William Shakespeare. 
Mein Wunsch damals nach dem Abi war es Schauspielerin zu werden, also nahm ich mir ein Jahr Auszeit, bewarb mich an verschiedenen Schauspielschulen und habe mich viel um meinen Bruder gekümmert. Natürlich nahm ich die Sache weniger ernst, als man sie nehmen hätte müssen und bekam in dem Jahr keinen Studienplatz. Daraufhin bewarb ich mich für ein FSJ - Kultur und verbrachte dieses im Theater Rudolstadt, um auch andere Berufsfelder am Theater kennen zulernen. Durch die Arbeit am Theater wurde mir schnell klar, dass mein Herz dem Theater gehört. Jedoch nicht auf der Bühne, sondern hinter der Bühne. Mein neues Ziel war schnell klar: Ich möchte Regisseurin werden. Deswegen blieb ich im Theater Rudolstadt als Regieassistentin, Souffleuse und Inspizientin.  

Was machst du wenn du kein Theater machst ?
In meiner Freizeit fahre ich oft meine Freunde besuchen, die in anderen Städten wohnen oder treffe mich mit meinen Kollegen. Ebenfalls zeichne ich von Zeit zu Zeit und genieße gerne ein gutes Buch. Oft nutze ich auch die Zeit um wandern zu gehen. Dies ist auch ein guter Ausgleich zum vielem sitzen im Theater. 


Wenn du gerne wandern gehst, hast du auch schon andere Wandertouren gemacht?
Letztes Jahr im Sommer habe ich meine erste große Wandertour gemacht. In sieben Tagen bin ich mit einer Freundin gemeinsam den Rennsteig von Hörschel nach Blankenstein gelaufen. (168km). Dies war eine sehr schöne Erfahrung. Dieses Jahr bin ich schon eine Woche auf dem ökumenischen Pilgerweg von Naumburg nach Vacha unterwegs gewesen. Ich wollte vor allem nach der Rennsteigtour, die ich sehr schlecht vorbereitet lief, schauen wie es sich mit einer besseren Ausrüstung läuft und worauf ich noch verzichten kann. Unterwegs habe ich viele nette Pilger kennengelernt. Nach der einen Woche auf dem ökumenischen Pilgerweg glaube ich, dass man nicht immer in Spanien Pilgern muss. Man kann sich auch einfach in Deutschland ein paar Tage auf den Weg machen. 

Wie fit schätzt du dich selber ein?
Mit meinen 80 Kilo auf 155 Zentimetern bin ich definitiv nicht die schlankste. Jedoch wurde mir auf dem ökumenischen Pilgerweg wieder klar, dass ich vielleicht nicht die schnellste bin. Jedoch weniger Pausen als andere brauche und sehr Ausdauernd bin. 

Warum machst du den Camino del Norte alleine?
Die Erfahrung zu zweit auf dem Rennsteig unterwegs zu sein war sehr schön, aber fehlten mir manchmal die ruhigen Momente für mich. Außerdem ist es schwierig sich auf so langen Wegen auf ein  gemeinsames Tempo einzupegeln. Ich glaube auch, dass man sich nach 6 Wochen gemeinsam laufen ziemlich nerven würde. 
Daher möchte ich den Camino del Norte alleine gehen, um die Zeit zu nutzen, den Tod von meinem Bruder zu verarbeiten und viele Mitpilger kennen zulernen. 

Wieso unterstützt du ausgerechnet das Kinder - und Jugendhospiz "Sonnenhof" in Berlin, du bist doch gar kein Berliner?
Ich möchte mit dem Spendenlauf gerne etwas zurückgeben, damit auch andere Familien sich so gut aufgehoben fühlen können wie meine. Die 3 Monate im Hospiz waren unheimlich wichtig für meinen Bruder, meine Eltern und mich. Das Hospiz hat versucht alles möglich zu machen, was sich mein Bruder noch gewünscht hat. Chris hatte keine Angst vorm Sterben, weil er sich immer gut aufgehoben gefühlt hat von kompetenten Pflegepersonal und Ärzten. Auch meine Eltern und ich wurden sehr gut aufgenommen und aufgefangen. Dafür möchte ich einfach Danke sagen.



Und zum Abschluss folgen noch ein paar sinnlose Fakten:

....Ich bin 155 cm groß und wiege 80 Kilo. Ich entspreche damit nicht wirklich dem Gardemaß.
....Ich bin definitiv eine Kampfsau, wenn ich mir Dinge ernsthaft vorgenommen habe,      schaffe ich sie auch in 95 % der Fälle.
....Meine Lieblingsband sind die Beatles .
....Meine Lieblingssänger sind Jaques Brel und Johnny Cash.
....Mein erstes Konzert war ein Seeed Konzert.
....Meine Lieblingsfarbe ist grün.
....Ich hatte schon 3 Brüche.
....Früher habe ich im Opernkinderchor gesungen, mittlerweile weiß ich, dass singen          nicht meine Stärke ist.
....Ich habe zwei linke Hände, wenn es um Handarbeit und Handwerk geht.
....Ironie ist ein Stilmittel, welches ich gut beherrsche. 
....Ich hatte schon blonde, braune, kupferne und rote Haare. Mittlerweile trage ich     wieder meine Naturhaarfarbe.
....Ich habe bis 15 viel rosa getragen. Mittlerweile bin zum Glück keine Prinzessin mehr. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen